Erich Schmelz GmbH & Co. KG

Familienunternehmen als professioneller Dienstleister für Transport und Logistik Erich Schmelz GmbH & Co. KG Internationale Spedition

Impressum Redaktion Pamela Schmelz-Pfeiffer, Karl-Heinz Schmelz, Jens Mlotek Eva Frantz, redaktionsbüro frantz, Göttingen Gestaltung Theißen-Design, Lohfelden Bildnachweis Fotodesign Gerd Aumeier, Fuldatal; Fotografische Werkstatt Carolin Ludwig, Niestetal; Hamenstädt Norbert Fotografik, Vellmar; Archiv Familie Schmelz; Jens Mlotek; Tanja Bagusat, stock.adobe.com („70 Jahre“) Stand Januar 2024 20. Februar 1951 20. Februar 2021 Jahre Gemeinsam Leben retten – eine Branche in Bewegung Seit September 2021 unterstützen wir als Partner BLUT TRANSPORTIERT. Die Initiative „Blut transportiert“ ist ein Zusammenschluss von Unternehmen aus der Logistikbranche mit einem gemeinsamen Ziel: Erkrankungen des blutbildenden Systems zu bekämpfen und Menschen zu helfen. Mit Taten die etwas bewegen, freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit der Initiative BLUT TRANSPORTIERT in der großen Hoffnung darauf, Menschenleben zu retten!

Liebe Leserinnen und liebe Leser, 70 Jahre Spedition Schmelz geben Anlass zu zeigen, wie sich die Erich Schmelz GmbH & Co. KG entwickelt hat. Die feste Verwurzelung in der Region mit der gleichzeitigen Ausrichtung am internationalen Markt, die familiäre Bindung der verschiedenen Generationen Schmelz und die intensive Beziehung zu den Mitarbeitern, von denen einige über Jahrzehnte bei Schmelz waren oder noch sind, möchten wir Ihnen hiermit näherbringen. Angereichert mit vielen Abbildungen aus den Anfangsjahren, den Zeiten des Wirtschaftswunders und der Professionalisierung, den Standorten und einigen Fotos von den Menschen, die daran maßgeblich beteiligt waren. Dieses Buch soll Sie einladen, gemeinsam mit uns an unsere Wurzeln zu erinnern und unseren Erfolg zu erklären. Wir haben unsere Chronik in fünf Abschnitten abgebildet: „Die Gründerjahre 1951–1966“, „Expansion und professionelle Verstärkung 1967–1982“, „Neuer Standort, Lagerei und Boom nach Grenzöffnung 1983–1994“, „Ausrichtung am internationalen Markt 1995–2011“ und ab 2012 „Schmelz: Die Spedition heute“. Begonnen als Transportunternehmen hat sich der Betrieb durch stetiges Erweitern und mit großer Offenheit für Innovationen durchgesetzt und sich in all den Jahren zu einem führenden Logistikunternehmen in der Branche entwickelt. Heute wird der Betrieb in der zweiten Generation erfolgreich geführt. Gedankt sei an dieser Stelle unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich heute im wohlverdienten Ruhestand befinden, sowie unseren aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zum Entstehen dieses Buches beigetragen haben. Die dritte Generation steht mit Pamela Schmelz-Pfeiffer und einem erfahrenen Führungsteam bereit, sodass wir zuversichtlich in die Zukunft der Erich Schmelz GmbH & Co. KG blicken. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen! Ihre Karl-Heinz Schmelz Geschäftsführender Gesellschafter Pamela Schmelz-Pfeiffer Prokuristin

Die Gründerjahre 1951–1966 1

2 Erich Schmelz, geboren am 18. Juli 1924, begann eine Ausbildung bei Henschel in Kassel und war als Soldat im Zweiten Weltkrieg. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1946 nach Heiligenrode bei Kassel fand er eine Arbeitsstelle als Kraftfahrer bei der Firma Moosgraber. Im gleichen Jahr lernte er seine zukünftige Frau Inge kennen. 1947 heirateten Inge und Erich Schmelz und gründeten eine Familie: 1948 wurde Sohn Karl-Heinz geboren. Die Beschäftigung bei Moosgraber richtete sich allerdings lediglich nach Bedarf, darum gab es für das junge Paar mit Kind nur unregelmäßig Lohn. Erich Schmelz beschloss gemeinsam mit seiner Ehefrau Inge, selbst ein Unternehmen zu gründen. Hierzu benötigte man jedoch eine Konzession für den allgemeinen Güterfernverkehr. Um diese zu bekommen, mussten in der damaligen amerikanischen Besatzungszone viele bürokratische Hürden genommen werden, was am 20. Februar 1951 gelang. Der Landrat des Landkreises Kassel, Josef Köcher, hatte sich für die junge Familie stark gemacht und der Regierungspräsident in Kassel erteilte die erste Genehmigung für Güterfernverkehr an die Firma Erich Schmelz, Kasseler Straße 57 in Heiligenrode. Zwischenzeitlich hatte man mithilfe von Familie und Verwandten auch die erforderliche Anzahlung für den ersten LKW zusammenbekommen, sodass Erich Schmelz den Betrieb aufnehmen konnte. Mut zum Risiko Inge und Erich Schmelz heiraten 1947. Erich Schmelz

3 Materiallieferungen für den Wiederaufbau Das erste Fahrzeug, ein Henschel HS 140, war ein LKW mit lang gestreckter Haube. Der Lastzug wurde zunächst überwiegend in der Region eingesetzt: Private Haushalte, aber auch kleine und große Unternehmen brauchten Kohle zum Heizen und für die Produktion – Erich Schmelz lieferte, was benötigt wurde. Der Wiederaufbau in der zu großen Teilen zerstörten Stadt Kassel war in vollem Gange und der Fuhrbetrieb Schmelz transportierte Baumaterialien aller Art, vor allem Ziegel und Hohlblocksteine. Der erste LKW im Jahr 1951 Die erste Konzession 1951 bis 1966

4 Neuer Firmensitz in der Niestetalstraße In den Jahren 1953/54 kauften Erich und Inge Schmelz in Heiligenrode ein Grundstück mit Wohnhaus in der Niestetalstraße, wohin sie auch ihren Firmensitz verlagerten. Erste Erfolge und Expansion 1954 wurde ein zweiter LKW, wieder ein Henschel HS 140, angeschafft. 1956 erwarb Erich Schmelz eine weitere Konzession und ein weiteres Fahrzeug, einen Henschel HS 170, von der Firma Walter in Niederelsungen. Um die Konzessionen für den Güterverkehr mussten sich Unternehmer unter besonderen Auflagen und mit dem polizeilichen Führungszeugnis bewerben – ein Verfahren, das bis ins Jahr 1994 praktiziert wurde. Der Güterfernverkehr war nur konzessioniert möglich, auch um die Auftragslage der deutschen Bundesbahn auf diesem Wege zu schützen und damit den Markt zu regulieren. Wer ohne Genehmigung fuhr, musste mit empfindlichen Strafen rechnen. Links: Wohnhaus und Firmensitz in Heiligenrode Rechts: Der zweite LKW vor dem Wohnhaus und Firmensitz in Heiligenrode

In gewissen Abständen wurden wenige Konzessionen durch den Regierungspräsidenten ausgeschrieben und den Unternehmen nach bestimmten Kriterien zugeteilt. Bei weiterem Bedarf bestand aber auch die Möglichkeit, Transportfirmen mit Konzessionen zu erwerben. Auf diese Weise baute Erich Schmelz sein Unternehmen in den folgenden Jahren weiter aus. Insgesamt wurden bis 1984 sechzehn Konzessionen käuflich erworben. Der erste fest angestellte Kraftfahrer des Unternehmens wurde im Jahr 1953 Fritz Horn, der in den Jahren zuvor bereits als Aushilfsfahrer für Schmelz gearbeitet hatte. Seine Fahrten führten ihn damals unter anderem nach Köln, Neuss und Oberbayern. Der dritte LKW Fritz Horn war der erste fest angestellte Fahrer bei Schmelz. 5 1951 bis 1966

6 Ausflug in die Landwirtschaft Mit einem zusätzlichen Betätigungsfeld begann die Firma Schmelz 1954: der Lohndrescherei. Erich Schmelz hatte von der Firma Claas in Harsewinkel zwei fabrikneue Mähdrescher gekauft. Solche Maschinen waren zu dieser Zeit noch neu auf dem Markt, ein Novum in der Landwirtschaft. Für einzelne Landwirte waren Mähdrescher noch viel zu teuer in der Anschaffung. Die Mähdrescher, mit die ersten ihrer Art in der Region Kassel, waren sehr anfällig für Reparaturen. „Jeden zweiten Tag war etwas kaputt“, erinnert sich Karl-Heinz Schmelz, der als Kind an den Wochenenden gern mitfuhr. Nach drei Jahren unternehmerischem Ausflug in die Landwirtschaft beschloss die Familie Schmelz, diese Arbeiten wieder einzustellen. Die Reparaturkosten waren enorm, die Außenstände bei den Landwirten beträchtlich und die Anschaffungskosten höher als für einen weiteren LKW. Inge und Erich Schmelz waren froh, als sie die zwei kostenintensiven Mähdrescher wieder verkauft hatten. Diese Mähdrescher wurden von Erich Schmelz, Fritz Horn und Alwin Müller gefahren.

7 Betriebseigene Werkstatt in Heiligenrode Um Reparaturen und Wartungsarbeiten effektiver durchführen zu können, was am Wochenende auf dem Plan stand, entschloss sich der Unternehmer zu einem Neubau. 1955 entstand die firmeneigene Werkstatt mit 100 Quadratmetern Fläche. Jetzt konnten die Fahrzeuge über eine Wartungsgrube gefahren werden und man musste nicht mehr auf dem Liegebrett unter den Motoren liegen. Von links: Heinrich Müller (auf dem Stuhl mit dem Rücken zum Bild), Karl-Heinz Schmelz, Karl Werner, Willi Helbig, Alwin Müller und Chefin Inge Schmelz nach getaner Arbeit am Küchentisch in Heiligenrode Fuhrpark und betriebseigene Werkstatt auf dem Gelände in Heiligenrode 1951 bis 1966

8 Karl Schmelz, der Vater des Firmengründers, half seinem Sohn gern und unterstützte ihn bei der Fahrzeugreparatur. Er reparierte, als es noch keine eigene Werkstatt gab – besonders an den Sonntagen und manchmal zum Unmut seiner Frau – am Küchentisch Lichtmaschinen oder Motorenteile. Dann mussten alle anderen Angelegenheiten, wie z. B. das Mittagessen für die Familie, warten. Im Jahr 1966 folgte die Festeinstellung von Heinrich Müller als erstem WerkstattMitarbeiter. Er hatte bis zu seinem festen Arbeitsvertrag über Jahre schon als Aushilfskraft zur Verfügung gestanden. Heinrich Müller ging nach 26 Jahren Betriebszugehörigkeit in den wohlverdienten Ruhestand. Eine weitere Aushilfe im Werkstattbereich war Erich Siegmann. Er packte an den Wochenenden und bei Bedarf auch in der Woche mit an. Wenn Fahrzeuge mit einem Defekt liegen blieben, wurden sie meist an Ort und Stelle repariert, im Notfall schleppte ein eigener LKW die Wagen ab. Karl Schmelz, Vater des Firmengründers Heinrich Müller heute

9 Inge Schmelz, gelernte Versicherungskauffrau, war gleichermaßen das Herz der Familie und der Firma. Als junge Mutter – zu dem Sohn Karl-Heinz waren 1952 und 1958 zwei Töchter hinzugekommen – und Geschäftsfrau war sie für die komplette kaufmännische Abwicklung zuständig. Sie schrieb Frachtpapiere, erstellte die Abrechnungen bis in die Nacht und weckte um 6 Uhr die Kinder. Sie versorgte aber nicht nur die Familie, sondern auch alle Mitarbeiter mit warmen Mahlzeiten und selbst gebackenem Kuchen. Heinrich Müller erinnert sich: „Ich konnte kommen, wann ich wollte, es gab immer etwas zu essen für mich.“ Auch vor körperlicher Arbeit scheute sich Inge Schmelz nicht. Wenn die Kinder versorgt und untergebracht waren und die Situation es erforderte, fuhr Inge Schmelz selbst LKW und löste ihren Mann am Steuer ab, damit er ein paar Stunden schlafen konnte. Als Vollblutunternehmerin hat sie bis 1998 täglich die Firmenpost geöffnet und den anstehenden Zahlungsverkehr bearbeitet. Inge Schmelz verstarb 2002 im Alter von 77 Jahren. Inge Schmelz 1951 bis 1966 Inge Schmelz – das Herz der Familie und der Firma

10 Gemeinsame Ausflüge sorgen für gutes Betriebsklima Neben ihrer Familie und der eigentlichen Arbeit lag den Unternehmern Erich und Inge Schmelz schon damals viel an einem guten Betriebsklima. So unternahm man Betriebsausflüge nach Lauterbach, Duderstadt oder Hamburg. Betriebsausflug Duderstadt: Heinrich Müller (links) und Fritz Horn Kegeltour nach Lauterbach 1958 Betriebsausflug nach Hamburg mit Hafenrundfahrt

11 Ununterbrochen im Einsatz Mit seinen fest angestellten Kraftfahrern belieferte das Transportunternehmen Erich Schmelz ab 1956 viele Kunden in der Region weiterhin mit Kohle, allein die Wollwäscherei Geißler in Bettenhausen wurde täglich mit einer kompletten LKWLadung versorgt. Während des Wiederaufbaus in der Nachkriegszeit übernahm das Unternehmen vermehrt Transporte von Baumaterial. Wie seinerzeit üblich wurde per Hand entladen. Die Fahrzeuge waren sechs Tage in der Woche ununterbrochen im Einsatz, samstags und sonntags wurden die LKW gewartet und repariert, die Bremsen wurden überprüft. Die Lastkraftwagen waren einfach ausgestattet, aber dafür robust gebaut. Der Beruf Kraftfahrer war zu dieser Zeit eine angesehene Aufgabe und hatte tatsächlich viel mit Muskelkraft zu tun. Entladen wurde in den 50er- und 60er-Jahren noch per Hand. Zwischen zwei LKW benutzte man einen Holzsteg zum Umladen. 1951 bis 1966

12 Nicht nur positive Ereignisse Leider gab es in diesen Jahren nicht nur positive Ereignisse, auch negative Meldungen erreichten Erich und Inge Schmelz. Auf dem Weg nach Hause fuhr der Fahrer in der Söhre/Kiliansblick auf einen vorausfahrenden LKW auf – der Fahrer trug eine Beinverletzung davon (Foto links). Oben: Bei diesem Unfall im Jahr 1959 ist dem Fahrer nichts passiert, beladen war der LKW vom Typ HS 170 mit Dachziegeln. Unten: Dieser Unfall ereignete sich zwischen Göttingen und Herzberg am Roringer Berg. Ein PKW wurde unter den Schmelz-LKW geschleudert und fing sofort Feuer. Erich Schmelz, der mit seinem Sohn unterwegs war, rettete den PKW-Fahrer aus seinem brennenden Auto, beide Fahrzeuge brannten aus.

13 1951 bis 1966 Zehn Jahre Transportunternehmen Schmelz Im Februar 1961 beschäftigte das Unternehmen Erich Schmelz sieben fest angestellte Mitarbeiter und sechs Aushilfen. Das 10-jährige Betriebsjubiläum feierten alle gemeinsam im Wohnzimmer von Erich und Inge Schmelz. Bundesweit unterwegs Anfang der Sechzigerjahre entwickelte sich die Auftragslage des Transportunternehmens Erich Schmelz fortlaufend positiv, zur Stammkundschaft gehörte jetzt die Firma Klöckner Stahlhandel Kassel, für die Schmelz Stahltransporte übernahm. Weiterhin fuhr Schmelz für den DEK (Dachdeckereinkauf Kassel), die Richelsdorfer Hütte, die Deutsche Baryt in Sontra und Bad Lauterberg und viele mehr. Das Einsatzgebiet der Schmelzschen Fahrzeuge umfasste jetzt die gesamte Bundesrepublik und Westberlin.

14 Karl-Heinz Schmelz trat im April 1962 eine Lehre zum KFZ- und Maschinenschlosser bei der Firma Henschel in Kassel an und war in diesen Jahren – nach Feierabend – außerdem im elterlichen Betrieb tätig. Nach seiner Ausbildung trat er am 4. Oktober 1966 ins elterliche Unternehmen ein. Um auch außerhalb der eigenen Firma zu lernen, wie professionelle Speditionen arbeiteten, verbrachte er 1967 ein Jahr als Volontär bei einer Spedition in Hamburg, 1968 bei einer Spedition in Marburg. Im Fahrzeug Karl-Heinz Annacker, stehend von links Karl-Heinz Schmelz, Karl Saalfeld und Karl Schmelz Karl-Heinz und Erich Schmelz Die nächste Generation macht sich bereit

15 Brigitte Schmelz 1951 bis 1966 Seine spätere Frau Brigitte hat Karl-Heinz Schmelz 1966 kennengelernt, sie hatte von 1964 bis 1967 eine Lehre zur Speditionskauffrau gemacht. 1969 heirateten die beiden und bekamen im gleichen Jahr ihren Sohn Thomas, 1973 wurde ihre Tochter Pamela geboren. Brigitte Schmelz trat am 1. Juni 1970 in das Familienunternehmen ein. Sie war bis 1977/1978 mit allen anfallenden kaufmännischen Tätigkeiten betraut und übernahm von ihrer Schwiegermutter die Lohn- und Gehaltsabrechnung. Der Fuhrpark 1964

Expansion und professionelle Verstärkung 1967–1982 2

18 Das Transportunternehmen Erich Schmelz wuchs in den Wirtschaftswunderjahren stetig. Neben Kraftfahrern und Werkstattpersonal wurde mit Werner Tölle 1967 ein Buchhalter eingestellt und ein kaufmännischer Angestellter war in der Disposition tätig. Der Fuhrpark wurde weiter ausgebaut, man benötigte für LangmaterialTransporte jetzt auch einen Sattelzug. Ein solches Fahrzeug wurde im Jahr 1968 angeschafft, vorher war man ausschließlich mit Gliederzügen gefahren. Erich Schmelz erkrankte im Alter von 44 Jahren am Herzen und zog sich gesundheitsbedingt mehr und mehr zurück. Nach wie vor nahm er für sein Unternehmen repräsentative Veranstaltungen wahr, z. B. das Firmenjubiläum der Firma Andresen & Co. in Frankfurt-Höchst (linkes Bild: Werner Tölle, Erich Schmelz, Hermann Andresen, v.r.n.l.) oder den 50. Geburtstag seines Geschäftsfreundes Joachim Aulich, Niederlassungsleiter der Spedition Dachser in Frankfurt (rechtes Bild von links: Erich Schmelz, Joachim Aulich). Der erste Sattelzug, ein Henschel F 161 S, mit einem Sattelanhänger von 12,5 Metern – Fabrikat Fruehauf – und Fahrer Willi Schmidt Jetzt waren zwei Generationen im Familienunternehmen präsent: Brigitte, Karl-Heinz, Inge und Erich Schmelz (vorherige Seite, von links).

Der Junior steigt ein Karl-Heinz Schmelz wurde am 1. Januar 1969 zur Bundeswehr eingezogen. Er fehlte im Betrieb, darum verhandelte er häufig mit seinen Kameraden, damit er an den Wochenenden im elterlichen Betrieb helfen konnte. Im gleichen Jahr, seine Eltern befanden sich im Urlaub, beschloss Karl-Heinz Schmelz, die Lackierung der Lastzüge zu ändern. Die Farbe Blau war häufig vertreten und so entschied er sich gemeinsam mit Heinrich Müller für die dunkelrote Lackierung, die noch heute auf den Fahrzeugen zu finden ist. Zunächst war es eine Überraschung für den Vater und Chef, später aber, als der Umlackierungsprozess beendet war und alle Fahrzeuge dunkelrot lackiert waren, doch zum Gefallen seiner Eltern. Das Wohn- und Geschäftshaus sowie eine Umschlaghalle werden in Niestetal gebaut Nicht nur die Zahl der Fahrzeuge und Mitarbeiter wuchs, auch der Verwaltungsaufwand wurde immer größer. 1969 baute man am Standort Niestetal ein neues Bürogebäude und Wohnhaus sowie eine Umschlaghalle, die das Be- und Entladen vereinfachte. Auch Sanitär- und Aufenthaltsräume kamen dazu. 19 1967 bis 1982 Links: Karl-Heinz Schmelz ist bereit, den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Rechts: Neues Bürogebäude und Wohnhaus in Heiligenrode

20 Eine effektive Planung der Touren war und ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg einer Spedition. Die Firma Schmelz gründete im Jahr 1970 eine Niederlassung in Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main, um auch Kunden im Frankfurter Raum besser bedienen zu können. So war der Rücktransport in Richtung Kassel logistisch besser zu organisieren. Von NeuIsenburg zog man drei Jahre später nach Eschborn und dann in die Orber Straße nach Frankfurt um. Im April 1980 übernahm Volker Schmidt die Leitung der Niederlassung Frankfurt. Mit seiner Einsatzbereitschaft und bestehenden Kundenkontakten baute er die Niederlassung weiter aus und beschäftigte dort 15 Mitarbeiter. Wegen seiner erfolgreichen und verantwortungsvollen Tätigkeit wurde Volker Schmidt bereits nach kurzer Zeit die Prokura für die Niederlassung Frankfurt erteilt. Volker Schmidt, Niederlassungsleiter der Spedition Schmelz in Frankfurt Erste Niederlassung in Neu-Isenburg

21 Rasanter Aufschwung und Expansion Erich Schmelz KG: So firmierte das Unternehmen seit dem 1. Januar 1971. Persönlich haftender Gesellschafter war Erich Schmelz, Karl-Heinz Schmelz trat als Kommanditist in den Betrieb ein. Die Professionalisierung wurde weiter vorangetrieben: Mit Karl Fahrensohn kam 1971 ein ausgewiesener Fachmann zu Schmelz. Er war Spediteur und über 20 Jahre leitender Angestellter bei einer Kasseler Spedition gewesen. Seiner Erfahrung verdankte man nicht zuletzt den rasanten Aufschwung des Unternehmens. Der 1972 zum Prokurist ernannte Karl Fahrensohn forcierte die Entwicklung des Unternehmens durch neue Ideen und Umstellungen der betrieblichen Abläufe in den 70er-Jahren. Der Erfolg gab ihm Recht und die gesamte Firma expandierte weiter. Im Jahr 1972 wurde die Erich Schmelz KG zum Abfertigungsspediteur bestellt, man setzte jetzt auch externe Transportunternehmer ein. Fahrensohn leitete die operative und administrative Abfertigung, organisierte zum einen die Lagerung und stellte zum anderen die Frachtpapiere sowie alle Verwaltungspapiere (Ursprungszeugnis, Zollerklärung, Zertifikate etc.) zusammen. Erich Schmelz (rechts) plant die Touren mit Karl Fahrensohn (links). Bestellungsurkunde zum Abfertigungsspediteur Karl Fahrensohn verabschiedet sich 1994 in den Ruhestand. 1967 bis 1982

22 In den 70er-Jahren wurde die Lohn- und Gehaltsabrechnung noch per Hand erstellt. Aus der Gehaltsabrechnung vom Januar 1972 kann man ersehen, dass sich das Lohn- und Gehaltsgefüge in Speditionen im Vergleich zu heute erheblich verändert hat. Auch damals wurden bereits übertarifliche Löhne und Gehälter gezahlt, gute Mitarbeiter waren gesucht, denn man befand sich in Vollbeschäftigung. Jetzt war der Betrieb vom reinen Fuhrunternehmen auf eine national operierende Spedition umgestellt. Es gab Linienverkehre im Sammelgutausgangsbereich in alle größeren Städte und Ballungsgebiete sowie Westberlin. Am Standort Kassel begann man mit den neuen Bereichen Empfangsspedition und Lagerung. Im Januar 1972 wurde Walter Zimmermann als Lagermeister für diese Sparte eingestellt und hatte diese Position – mit einer Unterbrechung – bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2003 inne. Nach Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand war er bis 2013 mit der Erstellung des Gefahrgutjahresberichts und der monatlichen Tankstellenauswertung beschäftigt. Herr Zimmermann verstarb im Jahr 2013. Walter Zimmermann in den 70er-Jahren und im Jahr 2013 Gehaltsabrechnung 1972 Mitarbeiter gesucht für nationale Spedition

23 Einsatz von Wechselaufbauten Auch die Fahrzeuge wurden erneuert: Jetzt mussten die Verkehre systematisiert werden. Zu diesem Zweck stellte Schmelz 1972 den Fuhrpark auf Wechselpritschenfahrzeuge um. Die Gliederzüge hatten Wechselaufbauten gemäß BDF-Norm. Schmelz war der erste Spediteur in Kassel, der dieses Equipment zum Einsatz brachte. Die Anforderungen der Kunden machten es notwendig, auch Spezialfahrzeuge anzuschaffen, wie z. B. im Jahr 1974 einen LKW mit aufgebautem Kran zur Selbstentladung für Baustofftransporte sowie 1978 einen Großraumanhänger für Volumentransporte. Für die ZDF-Sendung „Wetten, dass...?“ und andere Produktionen transportierte die Firma Schmelz in Frankfurt Bühnen und Beleuchtungsmaterial. 1967 bis 1982 Von oben nach unten: Umstellung auf Wechselpritsche, Kranwagen und Jumbo-Fahrzeug

24 Einige Mitarbeiter, die in den 60er- und 70er-Jahren bei Schmelz anfingen, sind noch heute in dem Familienunternehmen beschäftigt oder waren bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand dabei. Renate Ebersbach begann im Januar 1972 bei Schmelz und war 32 Jahre dafür zuständig, Rechnungen und Frachtbriefe zu schreiben, die Abrechnungen mit der Straßenverkehrsgenossenschaft zu erstellen und die Beförderungssteuer zu berechnen. Renate Ebersbach Volker Müller in seiner Zeit als Kraftfahrer und 2011 im Lager Familiäres Miteinander sorgt für zufriedene Mitarbeiter Volker Müller, eingestellt 1973, begann als Kraftfahrer im Nahverkehr – später fand er seinen Einsatz auch im Bereich Fernverkehr. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im September 2016 war er 32 Jahre Lagermeister im Bereich des nationalen Warenumschlags.

25 Gemeinschaftlicher Zusammenhalt in der Freizeit Auch in sportlichen Aktivitäten zeigte sich die gute Gemeinschaft: 1974 wurde eine betriebseigene Fußballmannschaft gegründet, die so manche Pokale mit nach Hause brachte. 30 Kollegen riefen einen eigenen Kegelclub ins Leben und nannten ihn „Das rollende S“. 1967 bis 1982

26 Die Umschlaganlage wird erweitert 1975 wurde das Umschlaglager in Heiligenrode erweitert, 1978/1979 integrierte man die Werkstatt aus dem Jahr 1955 – nach erneuten Umbaumaßnahmen – in das bereits vorhandene Umschlaglager. Betriebsjubiläum mit Belegschaft und Kollegen 1976 feierte die Familie Schmelz mit allen Mitarbeitern das 25-jährige Betriebsjubiläum in Heiligenrode. Geladen waren alle Firmenangehörigen mit ihren Partnern, Geschäftsfreunde, Lieferanten und Spediteurkollegen. Belegschaft 1976 Kraftfahrer- und Werkstattpersonal Erich und Inge Schmelz stoßen an auf 25 Jahre Spedition Schmelz.

27 Bau einer größeren Werkstatt 1978 Die Erich Schmelz KG expandierte weiter. Das Firmengelände wurde zu klein und man konnte ein Nachbargrundstück erwerben. Hier wurde eine größere Werkstatt mit zwei modernen Wartungsgruben und einem Bremsenprüfstand gebaut, alles nach dem damalig neuesten Stand der Technik. Jetzt konnte die TÜV-Abnahme der Fahrzeuge im eigenen Haus durchgeführt werden, die Sachverständigen hatten in der modernen Werkstatt alle technischen Möglichkeiten. Auch eine LKW-Waschanlage mit Wasserrückgewinnung wurde installiert. 1967 bis 1982 Gerhard Michalke Am 8. Mai 1978 trat Gerhard Michalke als Kraftfahrer ins Unternehmen ein. Die ersten Jahre war er im Nah- und Fernverkehr eingesetzt, später wechselte er in den Bereich der Werkstatt und übernahm die praktische innerbetriebliche Ausbildung von Berufskraftfahrern. Gerhard Michalke ging im Dezember 2010 – nach 32 Jahren – in den wohlverdienten Ruhestand.

Ein tragisches Ereignis am 26. Mai 1979 erschütterte die Mitarbeiter und die Unternehmensleitung: Wilfried Barthel hatte am Steuer eines Schmelzschen Lastzuges einen Herzinfarkt erlitten und war daraufhin in einer Baustelle gegen einen Brückenpfeiler gefahren. Das stetige Wachstum des Betriebes machte es notwendig, die Geschäftsleitung zu erweitern. Im Januar 1980 gelang es der Unternehmensleitung Schmelz, Lothar Bischoff für das Unternehmen zu gewinnen, der Prokurist der Geschäftsleitung wurde. „Bischoff war für alle da“, so sprechen ehemalige sowie aktive Mitarbeiter und die Familie Schmelz voller Sympathie und Hochachtung von Bischoff. Er hat die Ausbildung im Hause forciert, weitere Kunden akquiriert, sämtliche Tätigkeiten, die im Bereich Rechtswesen anfielen, übernommen und den Schriftverkehr geleitet. Er war ausgleichende Kraft in der Firma und verteilte täglich persönlich die Post im Haus, um immer im nahen Kontakt zu den Mitarbeitern zu bleiben. Neben seiner Tätigkeit bei Schmelz war Lothar Bischoff 25 Jahre Berufsschullehrer und 1. Vorsitzender des IHK-Prüfungsausschusses in Kassel. 26 Jahre hat Lothar Bischoff bei Schmelz gearbeitet, im Januar 2006 trat er in den Ruhestand und verstarb im gleichen Jahr. Ein weiterer Mitarbeiter, der prägend für die Firma Schmelz werden sollte, ist Jens Mlotek. Im September 1980 begann er hier seine Ausbildung zum Speditionskaufmann, später bildete er sich weiter zum Verkehrsfachwirt. Nach seiner Ausbildung war er in der Abrechnungsabteilung tätig, erhielt 1992 die Prokura, stieg auf zum Assistenten der Geschäftsleitung, wurde 1997 Speditionsleiter und im Jahr 2005 Betriebsleiter. Klaus-Dieter Schmidt kam auf Empfehlung von Lothar Bischoff am 1. Oktober 1980 zur Firma Schmelz. Nach über 30 Jahren Betriebszugehörigkeit, während der er bis zum Leiter der Abrechnungsabteilung aufstieg, ging er im März 2011 in den Ruhestand. Lothar Bischoff Jens Mlotek, Prokurist Klaus-Dieter Schmidt Innovative Ideen und gründliche Ausbildung Wilfried Barthel verunglückt 28

Im Jahr 1982 kaufte die Firma Schmelz eine Speditionsanlage in der Miramstraße 75 in Kassel-Bettenhausen – damit wuchs das Gesamtgelände auf 23000 m² Grundfläche und 4500 m² Lagerfläche. In Bettenhausen wurden zunächst die Sparten Empfangsspedition und Lagerei angesiedelt. Später kam der komplette kaufmännische und gewerbliche Bereich, mit Ausnahme des Fahrzeugservicebereichs, am Betriebssitz Miramstraße 75 hinzu. 29 Firmengelände Heiligenrode 1980 Firmengelände in Bettenhausen, Miramstraße 75, im Jahr 1982 1967 bis 1982 Verkehrsgünstig gelegene Speditionsanlage in Kassel-Bettenhausen Erster Generationswechsel vollzogen Im Jahr 1981 übergab Erich Schmelz den Betrieb an seinen Sohn Karl-Heinz, der sich gleich einer neuen Herausforderung stellen musste: Der Platz in Heiligenrode reichte nicht mehr aus – man stieß dort an Kapazitätsgrenzen und die weitere Expansion war schon abzusehen.

Neuer Standort, Lagerei und Boom nach Grenzöffnung 1983 –1994 3

32 Mit dem neuen Standort Miramstraße standen jetzt alle Möglichkeiten offen, sich den Anforderungen des Marktes zu stellen. Viele große Unternehmen gingen in den 80er-Jahren dazu über, ihre Lagerhaltung nicht mehr selbst zu betreiben, sondern an Speditionen bzw. Logistiker zu übergeben. Das Lagergeschäft wurde zu einem weiteren Standbein der Spedition Schmelz, 1983 gründete Karl-Heinz Schmelz die Schmelz Speditions- und Lagerhausgesellschaft mbH. Das Einlagern von Waren aller Art war bisher nicht verstärkt forciert worden, weil hierfür der Platz nicht zur Verfügung stand. Das Betriebsgelände an der Miramstraße bot jetzt 15 000 m² Fläche, davon allein 4 000 m² für das sogenannte Lagerhotel oder auch Warehousing. Karl-Heinz Schmelz hatte noch Anfang der 80er-Jahre vor den Hallen gestanden und Lothar Bischoff gefragt: „Wie wollen wir diese Hallen vollkriegen?“ Es sollte nicht lange dauern: Neue Kunden konnten akquiriert werden und das Unternehmen florierte. Neue Anforderungen an Speditionen Auch der Fuhrpark wurde auf den neuesten Stand gebracht: 1983 stellte Schmelz von 6- auf 7-Meter-Wechselbrücken um.

33 Zulieferer für die Lebensmittelindustrie oder Hersteller von Keramikartikeln, Klebstoffen, Wasch- und Reinigungsmitteln, um nur einige zu nennen, hatten bei Schmelz ihr Lager und die Händler der einzelnen Filialen aus der Region Kassel kamen nach Bettenhausen zu Schmelz, um ihre Ware von hier zu beziehen. Handelte es sich um große Mengen, die die Händler direkt an Baustellen oder Endempfänger geliefert haben wollten, wurde bei Schmelz ausgelagert und der Transport organisiert und durchgeführt. 1983 bis 1994

34 Das Kommissionieren, das Organisieren und Planen von Lieferterminen sowie die wachsenden Anforderungen der Kunden bewirkten einen sprunghaften Anstieg der Mitarbeiterzahlen. 1984 beschäftigte die Spedition Schmelz 95 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Heiligenrode und Kassel, Frankfurt am Main und der neuen Niederlassung Stuttgart, die 1984 gegründet worden war. Am 17. Februar 1986 trat Dieter Siebert als Kraftfahrer im Nahverkehr in die Firma ein, später wechselte er in den Bereich Nationaler Fernverkehr, in dem er bis heute tätig ist. Dieter Siebert feierte drei Tage vor dem 60-jährigen Firmenbestehen sein 25-jähriges Betriebsjubiläum. Dieter Siebert ist seit 25 Jahren bei Schmelz. Das Team der Niederlassung Stuttgart Horst Schnell verunglückte auf einer Fahrt im österreichischen Krems tödlich.

35 60. Geburtstag auf der Fulda Das Feiern wurde von der Firma Schmelz nicht vergessen. Den 60. Geburtstag des Firmengründers Erich Schmelz beging man im großen Rahmen mit Kunden, Freunden und Familie im Hotel Holiday Inn in Kassel-Bettenhausen. Auch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollte dieser Tag gefeiert werden und man lud zu einer nachträglichen Geburtstagsfeier auf zwei Fuldadampfern ein. Gratulationen zum 60. Geburtstag (von links): Joachim Aulich (Niederlassungsleiter Dachser, Frankfurt), Erwin Hillebrandt, Alfred Herrmann (Mercedes Achswerk Kassel), Erich Schmelz 1983 bis 1994 Aus der Deutschen Verkehrszeitung vom 14. Juli 1984

Seit 1985 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2015 unterstützte der gelernte Speditionskaufmann Karl-Heinz Schröter den Betrieb. Als Mitarbeiter in der Finanzbuchhaltung stieg er zunächst noch in Heiligenrode mit ein, zog dann aber, weil hier die räumlichen Kapazitäten erschöpft waren, mit nach Bettenhausen um. „Das Arbeiten in einem Familienbetrieb war neu für mich, diese Nähe zueinander und das Miteinander sind bis heute etwas Besonderes.“ Die damaligen Buchungsmaschinen arbeiteten noch mit Lochstreifen, die Daten wurden extern verarbeitet. So wurden die Konten geführt, Auszüge erstellt und das Controlling gewährleistet. Den ersten Computer schaffte Schmelz für 15000 DM an, einen IBM PC XT. „Der wurde wie ein rohes Ei behandelt, eine ganz große Errungenschaft, ein Meilenstein in der technischen Entwicklung“, erinnert sich Schröter. Die Belege über die Transporte wurden jetzt maschinell erfasst, die Daten ans Rechenzentrum übertragen und später im eigenen Büro auf Endlospapier auf dem Nadeldrucker ausgedruckt. Brigitte Schmelz führte die Lohn- und Gehaltsabrechnung weiter, sorgte dafür, dass Sozialabgaben und Steuern abgeführt wurden, und kümmerte sich um den Zahlungsverkehr – bis heute ist sie eine der tragenden Säulen des Familienunternehmens Schmelz. 36 Karl-Heinz Schröter Brigitte Schmelz leitet die Lohn- und Gehaltsabrechnung – bis heute. Der erste Computer bei der Firma Schmelz war im Jahr 1985 ein IBM PC XT.

37 Im folgenden Jahr gab es eine weitere technische Revolution: In der Niederlassung Frankfurt gab es das erste Faxgerät der Firma. Damit konnten Schriftstücke nun in kürzester Zeit übertragen werden, ein weiterer Meilenstein im immer schneller werdenden Geschäft. Damit Touren effizient organisiert werden konnten, mussten die Fahrer von unterwegs immer wieder anrufen. Eine große Neuerung und Erleichterung für die Disponenten war die Erreichbarkeit der Fahrer unterwegs. 1987 rüstete die Firma Schmelz 20 Fahrzeuge im Fernverkehr mit Autotelefonen aus, zu dieser Zeit konnte man – sehr kostspielig – über das alte C-Netz telefonieren. Die Investition von etwa 110 000 DM erwies sich als lohnend, denn so konnten viele Teilladungen und komplette Ladungen zusätzlich transportiert werden, da immer Kontakt zum Fahrer bestand und so Folgeaufträge schneller zu realisieren waren. Unitrans Deutschland gegründet Zwölf nationale Speditionsunternehmen gründeten 1989 eine gemeinsame Gesellschaft: die Unitrans Deutschland Gesellschaft für Terminverkehre GmbH. Die Firma Schmelz war Gründungsmitglied dieses Zusammenschlusses, der den Zweck hatte, sich untereinander gut zu vernetzen und die Effektivität der einzelnen Unternehmen durch die Zusammenarbeit zu steigern. Schmelz gab die Niederlassungen in Frankfurt am Main und Stuttgart auf und blieb bis 1993 bei Unitrans. 1983 bis 1994 Autotelefone waren Ende der 80er-Jahre groß, schwer und unhandlich, für Spediteure aber ein enorm hilfreiches Instrument für die Sendungsplanung. Die Gründerversammlung der Unitrans GmbH

38 Das Jahr 1989 war für ganz Deutschland und auch für die Firma Schmelz ein ganz besonderes Jahr: Karl-Heinz Schmelz, Lothar Bischoff und Regina Loth erkannten schnell die Zeichen der Zeit und gründeten in Machern bei Leipzig die Firma Ferntrans. Sofort nach dem Fall der Mauer war der Markt riesig, alle Konsumgüter wurden gefahren. Kassel, der Hauptsitz der Spedition Schmelz, lag in der Mitte Deutschlands – enorm verkehrsgünstig. Ferntrans bekam vom Regierungspräsidenten in Leipzig Konzessionen im neuen Bundesland Sachsen und es ging wirtschaftlich steil bergauf. Zeitweise mussten die Disponenten Aufträge ablehnen, man war komplett ausgelastet. Den richtigen Boom erlebte Schmelz 1990/1991. In der Miramstraße wurde ein bestehendes Bürogebäude um- und daran angebaut; das bestehende Lager wurde ebenfalls erweitert, sodass man hier 600 m² Lagerfläche dazugewonnen hatte. Am 26. Oktober 1991 verstarb der Firmengründer Erich Schmelz im Alter von 67 Jahren. Neue Firma Ferntrans nach der Grenzöffnung – Boom nach der Wende

39 1993 kam Volker Schmidt, der die Niederlassung Frankfurt am Main geleitet hatte, zurück nach Nordhessen. Er hatte verschiedene Führungspositionen inne und blieb schlussendlich als Teamleiter der Abteilung Sammelguteingang bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2002 der Firma treu. Die dritte Generation kommt mit Pamela Schmelz in den Betrieb Pamela Schmelz, Tochter von Karl-Heinz und Brigitte Schmelz, absolvierte nach dem erfolgreichen Abschluss der Fachhochschulreife eine Ausbildung als Speditionskauffrau und trat 1994 ins elterliche Unternehmen ein. Sie durchlief alle kaufmännischen Bereiche, um auch hier die Strukturen und Arbeitsabläufe kennenzulernen. Schon als Kind schlug ihr Herz für LKW. Im Alter von 21 Jahren machte sie ihren Führerschein Klasse II, heute CE. 1998 bildete sie sich an der DAV Bremen zur Verkehrsfachwirtin weiter und absolvierte die Ausbildereignungsprüfung vor der IHK Kassel. Seit 2005 ist Pamela Schmelz-Pfeiffer Speditionsleiterin nationaler Landverkehre, erhielt 2006 die Prokura und ist bereit, den Betrieb in dritter Generation zu führen. 1983 bis 1994 Volker Schmidt Pamela Schmelz-Pfeiffer, Prokuristin

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Ausrichtung am internationalen Markt 1995–2011 4

42 Import- und Exportbereiche werden ausgebaut Im Jahr 1995 forcierte das Unternehmen den Ausbau der Sparte Import /Export und ging gezielt die Ausrichtung am internationalen Markt an. Weitere Um- und Anbaumaßnahmen in Bettenhausen Um einen schnelleren Umschlag zu gewährleisten, wurde 1995 die Umschlaghalle um- und ausgebaut sowie mit entsprechenden Verladerampen versehen. Durch diesen Umbau konnte die Torkapazität um sechs Tore erweitert werden, sodass nun insgesamt 12 Fahrzeuge gleichzeitig be- und entladen werden konnten. Aufgrund weiterer Expansionen im Exportgeschäft wurde die bestehende Umschlaghalle auf dem Gelände in der Miramstraße im Jahr 1996 umgebaut, sodass acht weitere Verladerampen dazugewonnen werden konnten. Im gleichen Zuge wurden auch die Büroräume über 300m² erweitert.

Kooperation mit Dachser – Netzwerk mit Zukunft Durch die im Jahr 1996 begonnene Kooperation mit dem Logistikdienstleister Dachser – ebenfalls einem Familienunternehmen mit über 80-jähriger Tradition – konnte man nun national und europaweit die Verkehre ausbauen, gestützt durch den eigenen Fuhrpark. Mit Linien- und getaktetem Systemverkehr leistet das Unternehmen Schmelz tägliche Abfahrten, um die notwendige Termintreue zu bieten und zu erfüllen, die heute in diesem Dienstleistungssektor von Kunden gefordert wird. Für die generelle Stückgutabwicklung sind heute Netzwerksysteme erforderlich, um kundenorientiert reagieren zu können. Als Teil eines weltweiten Netzwerksystems fungiert Schmelz für Dachser als Partner, um die Kunden der Region zu bedienen. Diese Zusammenarbeit hat sich stetig entwickelt. Karl-Heinz Schmelz mit Michael Schilling, Geschäftsführer European Network Management & Logistics Systems, Dachser 43 1995 bis 2011

44 Neue Herausforderungen auf dem offenen europäischen Markt Seit Ende der 90er-Jahre hat sich vieles auf dem Speditionsmarkt grundlegend verändert. Die Tarifbindung wurde aufgehoben, Kontingentierung und Konzessionen gibt es nicht mehr, der innereuropäische Wettbewerb verschärft die Bedingungen. Die Firma Schmelz setzt wie gewohnt auf Qualität, das heißt auch auf qualifiziertes Fachpersonal. Im Jahr 1996 gründete man eine Verkaufsabteilung. Kaufmännische Technik auf dem neuesten Stand Durch den konsequenten Einsatz neuer Technologien, wie die Umstellungen auf den elektronischen Zahlungsverkehr (1998) und das elektronische Belegarchiv (2001), konnten die stetig gestiegenen Anforderungen an die Buchhaltung erfüllt werden. Darüber hinaus war jetzt der Zugriff auf wichtige Belege von jedem Arbeitsplatz im Betrieb aus möglich, was die internen Abläufe und das Abrechnungswesen enorm vereinfachte und beschleunigte. Die Abteilung Buchhaltung, in der heute vier Vollzeitkräfte und zwei Teilzeitkräfte beschäftigt sind, wird durch drei Mitarbeiterinnen in der Telefonzentrale, am Empfang und im sogenannten „Scan-Pool“ vervollständigt, die neben allgemeinen Verwaltungsaufgaben dafür zuständig sind, speditionelle Belege und Unterlagen digital zu archivieren.

45 Die technischen Vorgänge wurden konsequent überdacht und wo nötig verändert, man setzte auf neue Informationstechnologie, was sich langfristig ausgezahlt hat. Die elektronische Verarbeitung bringt aber nicht nur intern Vorteile, auch zusätzliche Kundennutzen lassen sich dadurch generieren: Tracking & Tracing, auch Sendungsverfolgung genannt, ist ein Service, der heute zur Qualitätssicherung gehört. Die Kunden können jederzeit abfragen, wo sich ihre Ware befindet. Dazu wird seit 2001 jedes Packstück, das von der Firma Schmelz entgegengenommen wird, mit einem Label mit dem Barcode EAN 128 versehen, der mit einem Scanner eingelesen werden kann. So wird eine durchgängige Dokumentation der einzelnen Sendungen/Packstücke gewährleistet. Per Datenfernübertragung ist damit europaweit eine Schnittstellenkontrolle möglich. Neue eigene Transportfirmen gegründet Um allen Anforderungen des neu gegliederten Marktes gerecht zu werden, gründete die Familie Schmelz 1998 weitere Unternehmen: die SCHMELZ TRANSPORTGesellschaft mbH, die SCHMELZ EUROTRANS GmbH und die SCHMELZ Cargo- Service GmbH; die früher gegründete FERNTRANS GmbH wurde in SCHMELZ FERNTRANS GmbH mit Sitz in Kassel umgewandelt. Im Jahr 2005 gründete man eine weitere Transportfirma: die SCHMELZ EXPRESS-FRACHT GmbH. Führungskräfte und leitende Mitarbeiter erhielten die Möglichkeit, sich an den sechs Schmelz-Unternehmen mit einer Einlage zu beteiligen. Dies wurde positiv angenommen, derzeit sind 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Prokuristen und leitende Angestellte) beteiligt, 40 Einlagen wurden gezeichnet. 1995 bis 2011

46 Regelmäßige Wartung und Arbeitszeiten rund um die Uhr Auch die Fahrzeugflotte wurde umgestellt: Seit 1999/2000 setzen die Schmelz-Unternehmen auf die Marke Volvo, zur Hälfte Sattelzüge (16,50 Meter lang), zur anderen HälfteWechselbrückenfahrzeuge (Lastzüge, 18,75 Meter lang). Alle vier Jahre werden die LKW durch neue Fahrzeuge ersetzt. Schmelz hat Wartungsverträge inklusive europaweitem Notdienst für ihre LKW abgeschlossen und führt zusätzlich jedes Wochenende eigene Wartungsarbeiten und Kontrollen von Öl, Reifen, Licht, Aufbau und Wasser nach Checkliste in der Werkstatt in Heiligenrode aus. Dort gibt es noch immer die 1978 gebaute eigene Waschanlage, in der die Trucks gewaschen und gepflegt werden. In der Firma Schmelz wird heute von sonntags 22 Uhr bis samstags 12 Uhr gearbeitet – rund um die Uhr.

47 Sicherheit geht vor Alle Fahrer besuchen regelmäßig Schulungen zur Sicherheit. Karl-Heinz Schmelz: „Die Fahrer müssen einlösen, was unsere Disponenten versprochen haben.“ Darum ist es unabdingbar, dass die Ladung gut gesichert ist und die Fahrer eine Sicherheitsausrüstung wie Schutzbrille, Sicherheitsschuhe, Helm und Warnweste benutzen. Die Berufskleidung hat zudem den Vorteil, dass die Kunden die Schmelz- Mitarbeiter sofort als solche erkennen. Auch die aktuelle Ausstattung der Fahrzeuge ist auf Sicherheit ausgelegt und ein großes Anliegen der Unternehmensleitung. Alle eigenen LKW, heute 90 Fahrzeuge, haben seit 1999 Navigationssysteme – damals zu einem Preis von 7 200 DM pro Fahrzeug. Die Fahrer haben es damit leichter, ihr Ziel zu finden. Die Ortung via GPS erleichtert den Disponenten ihre Arbeit. Sie können die Abläufe optimieren, noch kurzfristige Ladeaufträge entgegennehmen, die Fahrzeuge sinnvoll steuern und auf die Einhaltung der gesetzlichen Richtlinien, z. B. vorgeschriebene Ruhezeiten, achten. Dazu kommt die Sicherheitsausstattung mit Abstandswarner, ABS und ASR sowie dem Spurassistenten. Aber auch auf den Komfort für die Fahrer wird geachtet: Die Fahrzeuge verfügen über Stand-Klimaanlagen, Kaffeemaschine, Funk, Satelliten-TV und Kühlschrank. Fahrerhaus heute und vor 60 Jahren 1995 bis 2011

48 Das wachsende Geschäft, die Mengen an gelagerten Gütern und die steigende Zahl an Mitarbeitern veranlassten Karl-Heinz Schmelz zu neuen Erweiterungen des Betriebsgeländes. Im Jahr 2000 kaufte er ein Grundstück der benachbarten Firma Wintershall dazu, dadurch gewann man eine weitere Zufahrt über die Sandershäuser Straße. Um dem gestiegenen Auftragsvolumen gerecht zu werden, wurde eine komplett neue Umschlaghalle auf dem Grundstück in der Miramstraße errichtet; damit konnte man die Umschlagfläche um 2500 m² erhöhen und gleichzeitig an 33 Verladetoren arbeiten. Im Jahr 2001 erwarb Karl-Heinz Schmelz ein weiteres Grundstück mit bestehender Lagerhalle in der Mündener Straße 39 in Kassel-Bettenhausen. Diese Anlage wurde im gleichen Jahr in Betrieb genommen, die Lagerfläche wuchs um weitere 5 200 m² und um 13500 m² Grundfläche. Auch die Verladerampen wurden den steigenden Anforderungen angepasst, sechs Verladetore wurden dazugewonnen. 2004 konnte das Nachbargrundstück Miramstraße 79 erworben werden – nach einem entsprechenden Umbau wiederum 3500 m² neue Umschlag- und Lagerfläche mit 15 Verladetoren. Im gleichen Zug wuchs die Bürofläche um weitere 550 m². Das Firmengelände in der Miramstraße im Jahr 2006 Betriebsgelände wird sukzessive erweitert

49 Da der Fuhrpark seit 1999 gewachsen war und man entsprechende Verkehrsfläche benötigte, wurde 2007 das Nachbargrundstück an der Mündener Straße gekauft, damit konnte die Betriebsfläche um 13000 m² erweitert werden. Logistik – Paletten und Lagerei Im Zuge des Wachstums wurde die Paletten- und Lagerabteilung 2007 neu organisiert: Es entstand der Bereich Palettenlogistik, geleitet von Kerstin Prentzel, die seit 1992 im Unternehmen ist, und weiteren drei Mitarbeiterinnen. Die Lagerlogistik führt Sascha Strunk, er absolvierte ab 1995 seine Ausbildung im Hause und machte später eine Weiterbildung an der DAV in Bremen zum Verkehrsfachwirt. Der Bereich umfasst insgesamt zwölf Mitarbeiter – fünf kaufmännische sowie sieben gewerbliche. 2011 ist das Lagergeschäft in ein komplett neues Warehousing-Zentrum an der Mündener Straße/Werner-Bosch-Straße umgezogen. Hier gibt es etwa 13500 Palettenstellplätze und eine Lagerfläche von 7 500 m², ein Hochregallager (Innenhöhe 12 Meter) mit modernster Technologie und 10 Verladetore stehen hier zur Verfügung. Auf dem Grundstück Miramstraße verblieb der Speditionsumschlag. Der Bauplan des neuen Hochregallagers in der Mündener Straße in Kassel 1995 bis 2011 Kerstin Prentzel, Sascha Strunk

5 Schmelz: Die Spedition 2012 – heute

Erich Schmelz GmbH & Co. KG SCHMELZ Speditions- und Lagerhausges. mbH SCHMELZ FERNTRANS GmbH SCHMELZ TRANSPORT-Ges. mbH SCHMELZ EUROTRANS GmbH SCHMELZ Cargo-Service GmbH SCHMELZ EXPRESS-FRACHT GmbH

53 Kauf einer Betriebsanlage / Erweiterung Abstellfläche Fuhrpark Der Kauf einer weiteren Betriebsanlage in Kassel-Bettenhausen, welche zur Abwicklung eines speziellen Kundengeschäftes diente. Das Objekt „Osterholzstraße“ bot zudem weitere Abstellfläche für einen Teil des eigenen Fuhrparks – Verkauf der Anlage Mitte 2021. 2012 bis heute

54 Aufgrund des stetigen Wachstums im Bereich Fuhrpark und der immer steigenden Anforderungen im Bereich der Fahrzeugtechnik und Sicherheit, trat Helge Wambach im April 2013 ins Unternehmen ein. Der gelernte KFZ-Mechaniker/Technikermeister ist für die Versorgung und optimale Pflege des Fuhrparks verantwortlich, hält diesen in Bewegung und garantiert mit seinem Team von fünf Mitarbeitern höchste Zuverlässigkeit. Darüber hinaus werden Sicherheitsprüfungen (SP) und UVV-Prüfungen durch die eigene Werkstatt durchgeführt. Die gesetzliche Hauptuntersuchungen erfolgen durch externe Institutionen im betriebseigenen Nutzfahrzeugservice. Seit dem 1. Juli 2019 zeichnet Helge Wambach, neben dem Bereich Nutzfahrzeugservice, auch für Instandhaltung und Investitionen in technische Geräte sowie dem Gebäudemanagement verantwortlich. Die Werkstatt von 1978 wird zum Nutzfahrzeugservice Helge Wambach Januar 2014: Kauf eines weiteren Grundstücks in Niestetal (Sandershäuser Berg) Der Kauf eines weiteren Grundstücks in Niestetal diente zur Erweiterung des Bereiches Nutzfahrzeug-Service sowie zusätzliche Abstellfläche für einen Teil des eigenen Fuhrparks. Mit Baubeginn im Juli 2014 entstand an diesem Standort eine zweite Waschanlage nach neuestem ökologischem Standard. Ruhe- sowie zusätzliche Sozialräume für Kraftfahrer wurden errichtet. Foto: fotografische Werkstatt, Carolin Ludwig

55 Planung / Erweiterung der Umschlaglager am Standort Miramstraße Nach Fertigstellung des Objektes „Sandershäuser Berg“ setzte man die bereits Ende 2013 geplanten Anbaumaßnahmen um und erweiterte die nationalen und internationalen Umschlaganlagen. Über 100 Verladetore sowie 10.000 m2 Umschlagfläche stehen nun am Standort Miramstraße zur Verfügung. 2012 bis heute

56 Die Geschäftsleitung wird erweitert Nach vielen Jahren erfolgreichen Wirkens im Unternehmen wurden zum 1. Januar 2015 Pamela Schmelz-Pfeiffer und Jens Mlotek zu neuen Mitgliedern der Geschäftsleitung ernannt. Jens Mlotek Pamela Schmelz-Pfeiffer Gut ausgebildetes Personal ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Schmelz setzt im kaufmännischen und gewerblichen Bereich auf selbst ausgebildetes Personal, das zu 95 Prozent auch nach der Ausbildung eine Festeinstellung im Unternehmen findet. Schmelz legt auf regelmäßige kaufmännische Fort- und Weiterbildungen hohen Wert. Selbstverständlich wird auch das Fahrpersonal regelmäßig geschult, damit die Fahrzeuge immer sicher unterwegs sind. Dazu gehören fahrzeugspezifische Schulungen, Schulungen gemäß ADR (Gefahrgut) und gemäß dem BerufskraftfahrerQualifikations-Gesetz. Die Qualifikationen umfassen u. a. die Bereiche Ladungssicherung, kundenorientiertes Handeln, Sicherheitstechnik und Fahrsicherheit, Kenntnisse zum digitalen Kontrollgerät und der Lenk- und Ruhezeiten sowie ein Eco-Training zum Fahren mit möglichst geringem Treibstoffverbrauch. Um Tradition und Moderne miteinander zu verSCHMELZen, wurde das äußere Erscheinungsbild im Jahre 2016 ein wenig fokussiert. Diese Anpassung wird nach innen gelebt und nach außen präsentiert. Optische Anpassung im Wandel der Zeit Gut geschultes Personal: Aus- und Weiterbildung, Qualität und Eco-Training Cargo-ServiceGmbH EUROTRANS GmbH FERNTRANS GmbH Speditions- und LagerhausgesellschaftmbH Transport-Ges. mbH EXPRESS-FRACHT GmbH

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59 2012 bis heute Veränderungen in Stückgutnetzwerken Nach vielen Jahren partnerschaftlicher Zusammenarbeit trafen DACHSER und SCHMELZ zu Beginn des Jahres 2018 unternehmerisch beidseitg die Entscheidung, die stets gewachsene Zusammenarbeit in den Folgejahren systematisch auslaufen zu lassen – die Beendigung der Zusammenarbeit wurde im Jahr 2020 vollzogen. SCHMELZ trat in den Jahren 2018/2019 den Stückgutnetzwerken CTL und CargoLine bei. Das CTL-Netzwerk bietet Transportleistungen über ein HUB-and-SpokeSystem, bestehend aus mehreren Umschlagterminals und Verkehrsverbindungen zu den Partnerstandorten. CargoLine ist ein Stückgutnetzwerk, dem überwiegend inhabergeführte Betriebe als langjähriger Partner angehören. CargoLine setzt vornehmlich auf Direktverkehre, zusätzlich verfügt man über ein nationales und internationales Hubsystem. Schmelz fungiert u. a. für weitere Stückgutnetzwerke sowie Korrespondenten in seiner Funktion als Empfangsspediteur. Finanzbuchhaltung Zu Beginn des Jahres 2018 übernahm Axel Kracht den Bereich der Finanzbuchhaltung. Als staatlich geprüfter Betriebswirt / Bilanzbuchalter IHK führt Herr Kracht ein Team von fünf Mitarbeitern. Axel Kracht verstarb, plötzlich und unerwartet, am 7. Januar 2024. Verantwortung im Bereich der Lagerlogistik wird auf Standortebene übertragen Durch mehr und mehr zunehmende Geschäfte im Bereich der Lagerlogistik (Warehousing) und der damit verbundenen Präsenz an unterschiedlichen Betriebsstätten wurde die Leitung standortbezogen entschieden. Zum 1. Mai 2018 übernahm Stefan Geiser die „Logistikleitung – Standort Mündener Straße“ von Sascha Strunk, welcher bis Mai 2018 alleinverantwortlich war. Sascha Strunk, der auf über 25 Jahre Betriebszugehörigkeit zurückblicken kann, verantwortet die Funktion der Logistik- leitung im Rahmen einer in-House-Lösung am Kundenstandort /Produktionsstätte. Axel Kracht Sascha Strunk Stefan Geiser

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